"Aufschlag Rülke" in der Ortenau

FDP war mit digitalem Format „Aufschlag Rülke“ in der Ortenau

Unter der Veranstaltungsreihe „Aufschlag Rülke“ betreibt die FDP ein Onlineformat im Wahlkampf, mit Kandidatinnen und Kandidaten vor Ort. Auch in der Ortenau, genauer in Renchen, fand am Dienstagabend eine solche Podiumsdiskussion statt. Moderiert wurde durch Judith Skudelny, die Generalsekretärin der FDP Baden-Württemberg. Die Teilnehmer der Veranstaltung waren neben dem Spitzenkandidaten der FDP zur Landtagswahl Hans-Ulrich Rülke, dem Landesvorsitzenden Michael Theurer, digital zugeschaltet dem Bundesvorsitzenden Christian Lindner auch die Kandidatinnen und Kandidaten der FDP Ortenau: Regina Sittler (WK Lahr), Rita Klee (WK Offenburg) und Yannick Kalupke (WK Kehl).

Im moderierten Frage-und-Antwort Stil wurden Kernthemen der Freien Demokraten, wie Wirtschaft und Digitalisierung angesprochen. Insbesondere das Thema Landwirtschaft wurde ausführlicher diskutiert. Dabei wurde darauf wert gelegt, dass die FDP-Landwirtschaft unter dem Themenschwerpunkt Wirtschaft sieht und auch die Digitalisierung dort eine wichtige Rolle spielt.

Selbstbestimmung und Bürgerwohl

Judith Skudelny sprach zunächst in einem Vorgespräch mit Rita Klee und Yannick Kalupke. Rita Klee, Betriebswirtin und selbstständige Beraterin aus Offenburg verwies auf Ihre Erfahrungen als aus dem Aufsichtsrat der BEG-E-Werk-Mittelbaden. Sie wolle sich insbesondere für die Selbstbestimmung der Bürger einsetzen und um eine zukunftsorientierte Sprache und Kommunikation bemühen. Yannick Kalupke, Speditionskaufmann aus Rheinau und dort Gemeinderat betonte, dass für ihn das Bürgerwohl an erster Stelle stehen müsse. Aus seinen Erfahrungen in Rheinau mit den Schäden der Tiefen-Geothermie lehnt er diese in unserer Region daher ab.

Regina Sittler (WK Lahr) im Gespräch

Anschließend wurde die Lahrer Kandidatin Regina Sittler in der eingangs erwähnten Runde vorgestellt und konnte sich dort einbringen. Sie identifiziert sich stark mit den Landwirten, da Sie aus einer landwirtschaftlich geprägten Familie kommt. Nach Ihrer Ansicht kritisieren die Landwirte die derzeitige Agrarpolitik zurecht, da diese den Landwirten die Arbeit erschweren und teilweise die Existenzgrundlage entzögen.

Die deutschen Regelungen zur Landwirtschaft müssten angepasst werden, lies Michael Theurer wissen, damit es einen fairen Wettbewerb im europäischen Binnenmarkt geben kann. Die deutschen Standards würden weit über die europäischen hinausgehen und führen somit zur einer Verzerrungen des europäischen Marktes.

Landwirtschaft als wichtiges Thema

Sehr scharfe Kritik kommt vom Spitzenkandidat Hans-Ulrich Rülke der behauptet, dass die Grün-Schwarz Regierung „eine relative heuchlerische Haltung eingenommen habe“ in Bezug auf die Bauerndemonstrationen, die in Stuttgart stattfanden. Man würde sich vor Umweltverbänden für ein heftig kritisiertes „Bienenschutzgesetz“ feiern lassen, dass aus Angst um ein Volksbegehren völlig überzogen sei aber die Landwirte allein lassen und das Höfesterben weiter vorantreiben.

In Bezug auf die Landwirtschaft wird auch der Umweltschutz thematisiert. „Wir schwätzen nicht nur, sondern machen auch was“, betont Regina Sittler im Zusammenhang mit einer Aktion der FDP Ortenau zusammen mit den Jungliberalen. Man habe 300 Bäume als Lebensraum für das Auerwild gepflanzt. Als aktive Jägerin berichtet Sittler auch davon, wie sie Umweltschutz „lebt“ und als Jägerin hauptsächlich den Wildbestand kontrolliert.

Digitalisierung und Infrastruktur

Die Frage „brauchen wir wirklich 5G auf jeder Milchkanne?“ beantwortet Theurer, mit den viele Möglichkeiten, welche die Digitalisierung in Landwirtschaft böten. Zum Beispiel durch den Einsatz von Geodaten.

Zur digitalen Infrastruktur angesprochen beklagt Bundesvorsitzender Linder, dass die Situation allgemein in Deutschland schlecht ist, jedoch in Baden-Württemberg die Lage dramatisch sei. Als Lösung nennt der Bundesvorsitzende eine Entbürokratisierung und das Einführen eines „Gigabit Gutscheins“ als Model, um Glasfaser dort auszubauen, wo es benötigt wird.

Sittler weißt neben der digitalen Infrastruktur auch auf Defizite in der Verkehrsinfrastruktur hin. Sie sieht hier derzeit eine klare Bevorzugung von bestimmen Verkehrsmitteln gegenüber anderen. Dabei sei gerade für den ländlichen Raum die individuelle Mobilität extrem wichtig. „Wir brauchen Schiene und Straße“ betont sie.